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ANNA-CATHERINE (KOCH) GUDERIAN

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Schaltfläche (Detail), Haus MUCCA / Fotonachweis: Tom Biburger / MUCCA

Dokumentation der Lichtinstallationen auf dem Kreativquartier München

Auf dem „Kreativquartier“, dem etwa 20 Hektar großen Gelände in München zwischen Dachauer-, Loth-, Schwere-Reiter-, Heß- und Infanteriestraße wird ein urbanes Stadtquartier entstehen. Auf der Fläche der ehemaligen Luitpoldkaserne sowie angrenzenden Flächen soll Raum für Wohnen und Arbeiten mit Orten der Kunst und Kultur verbunden werden. Auf einem Teil des Geländes sind schon seit einigen Jahren verschiedenste Initiativen, Projekte, Institutionen und Einrichtungen aus den Bereichen Darstellende, Angewandte und Bildende Kunst, Musik, Sozio-Kultur sowie der Kulturellen Bildung aktiv. Die Installierung künstlerischer Arbeiten im Außenraum des Geländes liegt daher nahe. Doch erst die Arbeit mit dem Medium Licht verknüpft auf spannende Weise die aktuelle - kulturell geprägte - Nutzung mit der Historie des Geländes. Über einen langen Zeitraum war hier der Betriebshof der Abteilung Straßenbeleuchtung und Verkehrsleittechnik untergebracht. Dieser war für den Unterhalt und den Betrieb der Straßenbeleuchtung und Verkehrsleittechnik im gesamten Stadtgebiet München zuständig. Die sogenannte Gebietszentrale für Lichtsignalanlagen befindet sich noch auf dem Gelände am Standort Dachauer Straße 110. Das Quartier diente daher als Ausgangspunkt für die Beleuchtung des städtischen Raums München. Relikte dieser Zeit sind noch im Haus MUCCA (Munich Center of Community Arts) zu finden.

Folgende Lichtinstallationen waren bis Dezember 2016 auf dem Kreativquartier zu finden - ein RUNDGANG:

Die erste Begegnung nach Einbruch der Dunkelheit fand bereits bei der Ankunft am Leonrodplatz (Tram 12, 20, 21, Bus 53) statt. Von der Dachauer Straße aus war das Wort MUT aus Leuchtbuchstaben geformt zu lesen. 2014 kam die Arbeit des Künstlers Boris Maximowitz im Rahmen der Ausstellung UNDER (DE) CONSTRUCTION der Stiftung Federkiel auf das Gelände. Angebracht waren die Buchstaben oberhalb eines eingeschossigen, nicht mehr nutzbaren Gebäudekomplexes. MUT brauchen im Prozess der Entwicklung des Quartiers alle Parteien. Die auf dem Gelände bereits aktiven Nutzerinnen und Nutzer müssen den fortwährenden Zustand der „Zwischennutzung“ aushalten. In der Offenheit des Prozesses liegt aber auch eine Chance. Es handelt sich um eine prozessuale Entwicklung, welche die Stadt München im Umgang mit diesem Areal realisieren will. Ein Aspekt, der auch MUT abverlangt, um dem Druck auf den Raum nicht nur standzuhalten, sondern vielmehr eine behutsame Entwicklung zuzulassen, deren Ende bewusst noch offen ist.

MUT
Boris Maximowitz

seit 2014
Leuchtstoffröhren, Aluminium

Boris Maximowitz, MUT

Boris Maximowitz, MUT

Boris Maximowitz, MUT / Fotonachweis: Jens Schnabel / Stiftung Federkiel

Boris Maximowitz, MUT / Fotonachweis: Jens Schnabel / Stiftung Federkiel

Wir betreten am Leonrodplatz das Gelände und folgen dem Weg am Leonrod-Haus für Kunst vorbei und auf Höhe des Schweren Reiter (Tanz / Theater / Musik) nach rechts. Hier waren zwei Installationen zu sehen, die im Rahmen der Projektreihe NEOLICHT auf dem Gelände entstanden sind.

Den Anfang machte 2015 die Installation Lichtorgel des Künstlers Florian Froese-Peeck.
Lichtorgel verbindet den Aspekt des Ephemeren des Lichtes und die Auseinandersetzung mit dem skulpturalen Körper, an den das Licht gebunden ist. Lichtquellen wie Glühbirnen, Neonröhren oder wie in der Installation Lichtorgel verschiedenste Straßenlampen finden in ihrer Eigenschaft als genormtes Industrieprodukt als Ready Made Eingang in künstlerische Arbeiten. Unangeschaltet erscheinen die 12 Straßenlampen der Installation Lichtorgel als in Reihe angebrachte, skulpturale Körper. Auf den ersten Blick kein überraschender Anblick im öffentlichen Raum, doch überrascht auf den zweiten die Vielfältigkeit ihrer Formensprachen. Mit Einbruch der Abenddämmerung offenbaren die Lichtquellen im Rythmus des An- und Ausschaltens darüber hinaus ihre verschiedenen Lichtfarben und -stärken. Der Raum davor - der Betrachterraum - wird nun Teil der Inszenierung. Er wird zur Bühne. Der Blick nach oben wird für den Moment des angeschalteten Zustandes um die Erfahrung des sich wechselnden, umgebenden Lichtes erweitert. Jeden Abend, mit Einbruch der Abenddämmerung begann die Arbeit für 3 Stunden zu leuchten. Ein Durchgang dauerte ca. 20 Minuten.

Lichtorgel
Florian Froese-Peeck
2014 / 2015
12 Leuchten / Stahlgestell / Steuergerät
150 x 1000 cm

Florian Froese-Peeck, Lichtorgel / Fotonachweis: Florian Froese-Peeck

Florian Froese-Peeck, Lichtorgel / Fotonachweis: Florian Froese-Peeck

Florian Froese-Peeck, Lichtorgel / Fotonachweis: Florian Froese-Peeck

Florian Froese-Peeck, Lichtorgel / Fotonachweis: Florian Froese-Peeck

Die Projektreihe NEOLICHT konnte Anfang des Jahres 2016 eine weitere Installation im Außenraum realisieren. Der Künstler Stanislav Vajce eignete sich mit seiner Arbeit Farben Strom den Raum des Cocobello Gebäudes an. Beim Cocobello Gebäude handelt es sich um ein mobiles Containermobil, welches die Stiftung Federkiel im Rahmen der Ausstellung UNDER (DE) CONSTRUCTION auf das Gelände brachte und freundlicher Weise für die Realisierung der Installation zur Verfügung stellte. Konzipiert wurde das Cocobello von dem Münchner Architekten Peter Haimerl.

Farben Strom ist eine Versuchsanordnung - sie verändert den Raum, in dem sie installiert ist. Tagsüber als spannende Architektur wahrgenommen, wurde das Cocobello mit Einbruch der Abenddämmerung zum Display und die großen Glasflächen zum Interaktionsfeld. Der Aspekt der Veränderung war immanenter Bestandteil der Arbeit. Sensoren tasteten die vor der Glasfläche liegende Umgebung ab. Diese Daten wurden mittels eines Computerprogramms umgewandelt und als Farbmuster projiziert. Die Bewegung des zufälligen oder auch gezielten Besuchers löste - wie eine Störung - die farbliche Veränderung der Pixel aus. Kalte Farben wurden nun durch warme abgelöst. Am Wegesrand platziert, war es die Bewegung selbst, welche den Impuls zum Wandel gab - Ein passendes, interaktives Bild für ein sich veränderndes Stück Stadt. Farben Strom war täglich, mit Einbruch der Abenddämmerung bis 24 Uhr zu sehen.

Farben Strom
Stanislav Vajce
2016
Elektronik Mixed Media
570 x 280 cm

Stanislav Vajce, Farben Strom / Fotonachweis: NEOLICHT

Stanislav Vajce, Farben Strom / Fotonachweis: NEOLICHT

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